Löwendenkmal
Der Bau des Löwendenkmals von Luzern wurde von Carl Pfyffer von Altishofen in Auftrag gegeben. Er war einer der überlebenden Offiziere, die den König bei der französischen Revolution zu verteidigen versuchten. Das Denkmal ist den gefallenen Soldaten des Sturmes auf den Tuilerienpalast gewidmet. Der Löwe ist direkt in den Stein gemeisselt.
Der Tuileriensturm
Am 10. August 1792 stürmte das Französische Volk den Tuilerienpalast in Paris und wollte König Ludwig XVI stürzen. Im Palast befanden sich rund 1000 Schweizer Gardisten, die als Leibwache des Monarchen dienten und bis zum Letzten kämpften. Etwa 750 Soldaten starben dabei. Der König selber war zuvor geflohen und die Schweizer Söldner verteidigten eine leere Festung. Der Geflohene konnte sich noch bis zum 21. Januar 1793 retten, ehe er durch die Guillotine hingerichtet wurde.
Planung und Umsetzung
Ein Offizier der Schweizer Garde, Carl Pfyffer, hat den Bau des Kunstwerkes geplant. Er wollte seinen gefallenen Kameraden ein Denkmal setzen und so beauftragte er 1818 den Dänen Bertel Thorvaldsen, den damals berühmtesten Bildhauer, zwei Modelle anzufertigen. Es sollte einen toten Löwen darstellen, der unter sich das Schild mit den Wappen Frankreichs und der Schweiz festhält, während er durch das Gewicht zerbrochener Waffen niedergedrückt wird. Eine Inschrift und eine Liste der Namen der Gefallenen sollten hinzukommen. Da das Geld nicht reichte, konnte nicht Thorvaldsen selber die Verwirklichung übernehmen, sondern es musste ein weniger bedeutender Schweizer Steinhauer engagiert werden.
Die feierliche Enthüllung des Schweizer Löwen fand am 10. August 1821 statt, dem Jahrestag des Kampfes der Schweizer Garde. Anwesend war unter anderem der dänische Kronprinz Christian Frederik mit seiner Gattin. Thorvaldsen selbst war nicht dabei. Der Kronprinz berichtete ihm in einem persönlichen Schreiben über den grossartigen Festakt und über die Lobreden, mit denen das Denkmal aufgenommen worden sei. Thorvaldsen bekam den Löwen erst 20 Jahre später, im Juli 1841, zu sehen. Der sonst so bescheidene Künstler soll bei dieser Gelegenheit gesagt haben: "Dieses Denkmal wird, selbst wenn es verwittern sollte, gleichwohl alle anderen überragen."
Inschrift vom Löwendenkmal Luzern
HELVETIORUM FIDEI AC VIRTUTIDer Treue und Tapferkeit der Schweizer |
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DIE X AUGUSTI II ET III SEPTEMBRIS MDCCXCII10. August, 2. und 3. September 1792 |
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HAEC SUNT NOMINA EORUM QUI NE SACRAMENTI FIDEM FALLERENTDies sind die Namen derjenigen, welche, um den Treueid nicht zu brechen. |
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FORTISSIME PUGNANTES CECIDERUNTmit grösster Tapferkeit kämpfend fielen |
SOLERTI AMICORUM CURA CLADI SUPERFUERUNTdurch geschickte Fürsorge von Freunden überlebten die Niederlage |
DUCES XXVI26 OffiziereMaillardoz, Bachmann, Reding, Erlach, Salis-Zizers, H. Diesbach, Gottrau, L. Zimmermann, Wild, Castelberg, Gros, P. Glutz, S. Maillardoz, Ernest, Forestier, Diesbach, Steinbrugg, Waltner, I. Maillardoz, Müller, Montmollin, Castella, Orgemont, Caprez, Allemann, Chollet, Boecking, Richter |
DUCES XVI16 OffiziereH. Salis-Zizers, Dürler, Pfyffer-Altishofen, E. Zimmermann, Repond, I. Zimmermann, Deluze, A. Zimmermann, Glutz, Gibelin, Maillardoz, De Ville, Constant-Rebecque, Lacorbiere, Forestier, Loretan. |
MILITES CIRCITER DCCLXungefähr 760 Soldaten |
MILITES CIRCITER CCCLungefähr 350 Soldaten |
HUIUS REI GESTAE CIVES AERE COLLATO PERRENNE MONUMENTUM POSUEREzum Andenken an diese Tat haben die Bürger aus gesammelten Geldern dieses Denkmal errichtet |
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STUDIO C. PFYFFERdank den Bemühungen Karl Pfyffers |
OPERA L. AHORNAusführung Lukas Ahorn |
ARTE A.THORVALDSENdurch die Kunst Albert Thorwaldsens |